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Deutscher-Wildgehege-Verband e.V.

Bielefeld: Ein Hauch italienischen Flairs zu dieses Jahreszeit - Paduaner-Hühner

Besucherinnen und Besucher des Bielefelder Bürgerparks können ab sofort in der Voliere unterhalb der Werther Straße eine besondere Hühnerrasse beobachten: Anfang Dezember sind vier Paduaner-Hühner dort eingezogen. Die Tiere sind eine Spende des Bielefelder Stadtverbands der Rassegeflügelzüchter, der die Tiere von Züchter Stefan Grundmeier aus Kaunitz (Verl) vermittelt hat.

 

Vorgesehen sind die vier Paduaner perspektivisch für den Heimat-Tierpark Olderdissen. Im Bürgerpark werden sie daher in den kommenden Monaten nur vorrübergehend zu entdecken sein. Damit sie jedoch nächstes Jahr in den Tierpark umziehen können, muss dort noch ihre eigentliche Voliere frei werden. „Seit das letzte Seidenhuhn im Tierpark verstorben war, leben die Goldfasane in deren Vogelgehege. Die Fasane sollen 2025 dann in die neugebaute Eulenvoliere gegenüber dem Rotwild einziehen“, erklärt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Als Nachfolge für die Seidenhühner wünschten sich die Kolleginnen und Kollegen aus dem Arbeitsbereich Vogelpflege genau diese Rasse der Paduaner“, so Ibler. Die Suche führte aber schneller zum Erfolg als gedacht, sodass die Hühner nun übergangsweise in der Voliere im Bürgerpark eingezogen sind.

 

„Wir sind sehr froh über die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Stadtverband und danken dem Vorsitzenden Horst Donnermann daher herzlich für die Spende“, sagt Tierparkleiter Ibler. „Es ist eine besonders gute Situation, dass es in Bielefeld neben dem kostenlos zugänglichen Tierpark Olderdissen auch im Bürgerpark eine weitere frei zugängliche öffentliche Tierhaltung gibt. So werde noch mehr Menschen erreicht, um über Tiere und deren Lebensweise zu informieren“, betont Ibler. Die Pflege der Tiere im Bürgerpark übernehmen die Gärtnerinnen und Gärtner der Grünunterhaltung des Umweltbetriebs.

 

Paduaner-Hühner

 

Paduaner sind eine zarte, kleine Haubenhuhnrasse, die bereits vor über 500 Jahren gezüchtet wurde. In kalten Regionen schützt die Federhaube genau auch wie der geschlossene Federbart der Paduaner (und auch alle Bärte von Barthuhnrassen) vor Erfrierungen. Trotz des Namens, der sich auf die Stadt Padua in Italien bezieht, gab diese Haubenhühner bereits vor 500 Jahren in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich sehr zahlreich. Auf dem Deutschen Geflügelkongress im Jahr 1869 erhielten diese Vollhaubenhühner ohne Kamm offiziell ihren Namen „Paduaner“. 

 

Über den Ursprung der Rasse ist nur wenig bekannt. Da die Römer aber bereits ähnliche, kleine Hühnerrassen mit ähnlichem Aussehen hielten, mag das zur Namensgebung inspiriert haben. Jean Bungartz, der im Rheinland bekannte Tiermaler, Geflügelzüchter, Begründer des Rettungshundewesens und Vater von Hans Bungartz, des späteren Inspektors und Direktors der Zoos München, Hamburg, Münster und Hannover, hat diese Hühnerrasse bereits in seinem Werk beschrieben und damit den Rassestandard maßgeblich beeinflusst.

 

Paduaner sind mit einem Gewicht bis zu 2,2 Kilogramm eine eher kleine Hühnerrasse, es gibt sogar noch kleinere. Die Legeleistung beträgt 120-150 Eier im Jahr, wobei das Ei weniger als 50 Gramm wiegt. Die Farbe Eischale ist weiß. Bei der Zucht wird auch darauf geachtet, dass das Sichtfeld nicht zu sehr eingeschränkt ist. Paduaner-Hühner fliegen kaum und scharren auch eher wenig. Sie fressen daher gerne weiche Kost, dazu zählen eingeweichte Haferflocken, Reis, Nudeln, gekochte Eier oder mit Milch und Quark vermischte Mehlreste. Als Frischfutter eignen sich Kräuter, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, Gemüsereste oder frischer Rasenschnitt. Um die Verdauung zu fördern und das Immunsystem zu stärken, kann ins Trinkwasser ein Schuss Obstessig beigefügt werden. Die schönen Hühner haben eine aufrechte Haltung und ein gut entwickeltes, glatt anliegendes Gefieder. Neben dem schönen Aussehen ist besonders der ruhige und zutrauliche Charakter hervorzuheben.

 

BUZ: Haben die neuen Paduaner Hühner von Horst Donnermann (Stadtverband der Rassegeflügelzüchter, rechts) entgegengenommen (v.l.): Stefan Meyer (Abschnittsleiter in der Grünunterhaltung, UWB) und Dr. Benjamin Ibler (Tierparkleiter, UWB).