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Deutscher-Wildgehege-Verband e.V.

Glücksvögel im Tierpark Olderdissen: Nachwuchs für die Störche

Frühjahr und Frühsommer sind Schlupf- und Geburtszeiten bei vielen Tierarten. Diesen Geburtsrhythmus behalten auch die einheimischen Tiere in Menschenobhut bei. Das Wetter ist wärmer und bietet ausreichend Nahrung.

Besonders bei den Vögeln sind aber auch die langen Tage mit dem vielen Licht sehr entscheidend, um zu brüten. Besonders eindrucksvolle Vögel unserer heimischen Natur sind die Weißstörche (Ciconia ciconia), die ein Symboltier für den Naturschutz geworden sind. Glücklicherweise nicht nur ein Symbol, sondern auch ein Erfolg des Naturschutzes, sind doch deren Beständen in den letzten zwei Jahrzehnten wieder beträchtlich gestiegen. Glücksvögel des Naturschutzes, deren Anblick Freude bringt.

Der Weißstorch brütet in Mitteleuropa, überwintert aber in Afrika – zunehmend aber auch in Spanien oder sie bleiben wegen des wärmeren Klimas gleich hier. Der Vorteil liegt darin, dass der Storch, während bei uns Winter ist, in Afrika genügend Nahrung wie etwa Frösche und Kleinsäuger findet. In Mitteleuropa hingegen findet der Weißstorch nach seiner Rückkehr aus Afrika viele geeignete Brutplätze. Ein Teil der europäischen Weißstörche zieht über Spanien und Gibraltar, ein anderer über die Türkei. Lange Flüge über das offene Meer vermeiden Zugvögel jedoch.

Die in der Voliere untergebrachten Weißstörche im Bielefelder Tierpark hätten in der Natur größte Probleme zu überleben. Daher hat der Tierpark sie in der Anlage untergebracht, denn auch andernorts standen keine Kapazitäten zur Verfügung. Schon im April begannen die Volieren-Störche mit ihrem Brutgeschäft und ließen sich auch durch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher außerhalb der Vogelanlage nicht stören. Am Nest klappern die Störche gerne besonders laut, was akustisch sehr auffallend ist, was den Namen Klapperstorch eingebracht hat. Die Jungvögel werden von beiden Eltern versorgt

Gerade diesen jungen Vögeln kann man geradezu beim Wachstum zuschauen, legt doch teilweise der große Laufknochen ein Zentimeter am Tag zu. Nachdem 2023 ein Jungvogel aufwuchs, sind es nun deren zwei. Geschlüpft sind sie bereits Mitte Mai und damit aus dem Gröbsten heraus. Brutdauer bei den Störchen sind 31 Tage, ein Gelege umfasst drei bis fünf weiße Eier.

Neben den Störchen in der Voliere gibt es auch ein wildlebendes Storchenpaar, das gegenüber der Bärenanlage brütet, aber auch zeitweilig auf der großen Scheune anzutreffen ist. Und auch „Frau Meier“ hat sich 2024 wieder ihren Standort am Johannisberg selbst erwählt. Es ist wahrlich ein ziemliches Storchenjahr…