Bielefeld; 26.8.2024. Die Sommerzeit bringt nicht nur zahlreiche Besucher in den Tierpark Olderdissen, sondern ist auch eine ideale Zeit für Praktika. Die beiden Landtagsabgeordneten Christina Osei, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Tom Brüntrup, CDU nutzten diese Gelegenheit, um einen Tag lang hinter die Kulissen zu schauen und aktiv im Tierpark mitzuarbeiten. Begleitet wurden sie von Romy Mamerow, wie auch Osei und Brüntrup, Ratsmitglied der Stadt Bielefeld.
Der Heimattierpark Olderdissen ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Bielefeld. Tom Brüntrup betont: „Der Heimattierpark Olderdissen ist ein Wahrzeichen unserer Stadt und immer wieder ein Erlebnis für Klein und Groß!“ Doch hinter der Faszination für die Besucher*innen steckt eine komplexe, sorgfältig koordinierte Arbeit, die den reibungslosen Betrieb des Parks sicherstellt. Christina Osei zeigt sich beeindruckt: „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Hingabe das Team sich täglich um das Wohl der Tiere und das Erlebnis der Besucher*innen kümmert. Dieses Engagement ist wirklich bemerkenswert.“ Besonders bei den Braunbären wird die Arbeit der Tierpfleger sichtbar: Die Vertrauensgewinnung der noch neuen Bären, die erst seit weniger als einem Jahr in Bielefeld sind, war ein langer Prozess. Die Pfleger arbeiten täglich mit den Bären, trainieren oder beobachten sie. Auch das Handwerk, das die Schäden durch die lebhaften Bärinnen repariert, verdient Anerkennung.
Betrieb und Logistik des Tierparks
Zoologische Gärten wie der Tierpark Olderdissen sind Orte des Zusammenwirkens von Mensch und Tier. Damit alles reibungslos funktioniert und der Tierpark seine wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben erfüllen kann, ist eine ausgeklügelte Logistik notwendig. Als Abteilung des Umweltbetriebs der Stadt Bielefeld bildet der Tierpark gemeinsam mit den Forsten einen Doppelbetrieb. Besonders charakteristisch ist die umweltfreundliche Verwendung von Holz in den Parkgebäuden, was regelmäßige, etwa alle 30 Jahre erforderliche Sanierungen begünstigt.
Ausbildung und tägliche Arbeit
Im Tierpark Olderdissen kümmern sich ausgebildete Zootierpflegerinnen und -pfleger um das Wohl der Tiere – ein Beruf, der eine dreijährige Ausbildung erfordert. Der Park bildet selbst aus und bietet zusätzlich eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst an. Die Organisation des Parks ist in vier Tierpflegebereiche, sogenannte Reviere, unterteilt. Handwerker unterstützen durch Reparaturen und Umbauten, während Zoologen, Forstingenieure und Tierpflegemeister die Verwaltung leiten.
Engagement und Zusammenarbeit
Der Tierpark Olderdissen ist aktiv in Fachverbänden wie dem Deutschen Wildgehege-Verband und der Deutschen Tierparkgesellschaft engagiert. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Tiergärten, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, ist entscheidend, um die Zukunft des Tierparks zu sichern und die Standards in der Tierhaltung stetig zu verbessern.
Bildung und Erlebnis
Die Hauptaufgaben moderner zoologischer Gärten sind Bildung, Erholung, Artenschutz und Forschung, wobei die Bildung im Vordergrund steht. Im Tierpark lernen Besucher*innen durch das Erleben mit allen Sinnen – Sehen, Hören, Riechen – und nicht durch Frontalunterricht. Ein Besuch am späten Nachmittag oder Abend, wenn die Tiere aktiver sind, ist besonders lohnenswert.
Persönliche Erlebnisse im Tierpark
Tom Brüntrup zeigte sich besonders von den Fischottern begeistert und unterstützte bei der Schaufütterung sowie beim „Medical Training“, einer stressfreien Methode für medizinische Untersuchungen. Während Romy Mamerow ihr Herz auch an Marta und Chris, die beiden Otter verloren hatte, freute sich Christina Osei vor allem auf die Esel im neu sanierten Fachwerkhaus, die sich besonders gerne hinter den Ohren streicheln ließen. Doch damit kein falscher Eindruck entsteht, die Hauptaufgaben bestanden aus Füttern, Fegen und Fäkalienentsorgung – ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit.
Ein Herz für den Tierpark
Der Tierpark Olderdissen ist ein Aushängeschild der Stadt Bielefeld und trägt erheblich zur Lebensqualität bei – und das bei freiem Eintritt! Doch „frei“ bedeutet nicht „kostenlos“: Der Tierpark ist auf Spenden angewiesen. Jede Unterstützung, sei es durch eine Großspende, einen Einkauf im Tierpark-Shop oder die vielen kleinen Einzelspenden, hilft, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Auch das Bezahlen der Parkgebühren trägt dazu bei. „Es wäre schön, wenn alle, die den Parkplatz nutzen, auch ihre Gebühren zahlen würden“, appellieren Christina Osei und Tom Brüntrup an die Besucher*innen. Nach ihrem Tag im Tierpark sind beide überzeugt: „Der Tierpark Olderdissen ist eine großartige Einrichtung, die es zu unterstützen gilt.“
Am Ende eines Arbeitstages im Tierpark wird die körperliche Anstrengung sichtbar: Jede*r Mitarbeiter*in legt täglich über 20.000 bis 30.000 Schritte zurück. Doch die Arbeit im Tierpark ist nicht nur anstrengend, sondern auch äußerst sinnstiftend – für Mensch und Tier.